Krieg in Aleppo
- eziden-centrum
- 5. Dez. 2024
- 1 Min. Lesezeit

Kriege entstehen dort, wo Großmächte versuchen, ihre Einflusssphären und Währungsräume gegeneinander auszuweiten. Ein bedrückendes Beispiel ist Aleppo: Nach nur vier Tagen Krieg zeigen Berichte aus den sozialen Medien, dass an mehreren Stellen bereits Syrische Lira gegen Türkische Lira getauscht werden kann.
Die êzidische Religion verkörpert wie keine andere die Werte von Wahrheit und Toleranz. Und genau diese Werte sind die ersten Opfer, wenn ein Krieg beginnt oder fortgesetzt wird. Die Geschichte der Menschheit zeigt uns immer wieder, wie tief sie in Kriege stürzt. Trotz der Schrecken und Verluste zweier Weltkriege, ist es bis heute nicht gelungen, die wahren Ursachen von Kriegen zu beseitigen.
Der Schriftsteller Hermann Hesse schrieb einst:
"Ich war ein Suchender und bin es noch, aber ich suche nicht mehr auf den Sternen und in den Büchern, ich beginne, den Lehren zu lauschen, die mein Blut in mir rauscht."
Auch wir Êziden haben eine Geschichte, die von Vertreibung und Genozid geprägt ist. Diese Vergangenheit hinterlässt Wunden, die wir bis heute spüren. Doch wir dürfen nicht vergessen, dass wir diese Lasten nicht allein tragen. Wir tragen sie gemeinsam – mit unseren Vorfahren, die uns ein Vermächtnis hinterlassen haben. Was würden sie uns heute sagen, wenn wir mit ihnen sprechen könnten? Wahrscheinlich etwas wie: "Es stimmt, mein Vater wurde mir früh genommen – durch Gewalt, durch Hass. Aber ich lernte, den Schmerz zu begraben und dennoch weiterzumachen."
In einer Zeit, in der unsere Existenz immer noch bedroht ist, können wir nur von ihrem Mut und ihrer Stärke lernen. Es ist entscheidend, dass wir Êziden nicht nur unsere Werte und Traditionen bewahren, sondern sie lieben und aus dieser Liebe Kraft schöpfen, um für unser Volk einzustehen.




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